Transformation im Krankenhausbau – Fit für die Zukunft

Die Krankenversorgung in Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Der Reformprozess, insbesondere angestoßen durch das Krankenhaustransformationsfonds-Verordnung (KHTFV) und den damit verbundenen Transformationsfonds, eröffnet neue Perspektiven für den Krankenhausbau. In einem Umfeld, das durch Fachkräftemangel, demografischen Wandel, medizinisch-technischen Fortschritt und die Ambulantisierung geprägt ist, sind resiliente, flexible und zukunftsorientierte Baukonzepte gefragter denn je.

Der Transformationsfonds – Motor für strukturellen Wandel

Der Transformationsfonds ist das finanzielle Rückgrat der Krankenhausreform. Er stellt über zehn Jahre hinweg bis zu 50 Milliarden Euro zur Verfügung – zur Hälfte finanziert durch die gesetzliche Krankenversicherung, zur Hälfte durch die Bundesländer. Mit diesen Mitteln werden gezielt Projekte unterstützt, die die Versorgung nachhaltig verbessern und strukturelle Anpassungen fördern.

Förderfähig sind unter anderem:

  • bauliche Maßnahmen zur strukturellen Anpassung und Erweiterung,
  • der Ausbau der digitalen Infrastruktur,
  • Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit sowie
  • die Integration sektorenübergreifender IT-Systeme.

Diese Kombination aus baulichen und informationstechnologischen Investitionen zeigt: Eine erfolgreiche Transformation erfordert ganzheitliche Konzepte, die nicht nur räumlich, sondern auch digital neu denken.

Die bauliche Transformation ist weit mehr als eine Anpassung an neue Rahmenbedingungen – sie ist ein umfassender Neuentwurf von Funktion, Struktur und Organisation im Krankenhausbetrieb. Ziel ist es, Gebäude zu schaffen, die mit dem Fortschritt Schritt halten, auf veränderte Bedarfe reagieren und zugleich wirtschaftlich und nachhaltig betrieben werden können. Gallmann & Schug begleitet diesen Wandel mit baufachlicher Kompetenz und strategischem Verständnis für komplexe Planungsprozesse.

Struktureller Wandel und Konzentration als Chance

Beispiele zeigen, wie die Zusammenlegung von Standorten zu leistungsfähigen, integrierten Versorgungseinheiten führen kann. Solche Projekte werden durch den Transformationsfonds unterstützt, etwa durch Investitionen in bauliche Reorganisation oder IT-Systeme zur Integration von Versorgungsprozessen. Die Planung solcher Konzentrationsmaßnahmen folgt klaren Leitplanken: der Reduktion von Doppelstrukturen, der Stärkung integrierter Versorgung und der Fokussierung auf wirtschaftlich tragfähige Einheiten.

Die Planung und Umsetzung solcher Projekte erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein tiefes Verständnis für Versorgungsstrukturen und Betriebsorganisation.

Flexibilität als Planungsprämisse

Zukunftsfähiger Krankenhausbau denkt Flexibilität von Anfang an mit: Nutzungsoffene Grundrisse, modulare Raumstrukturen und ausreichend bemessene Geschosshöhen schaffen die Voraussetzung dafür, dass sich Gebäude über Jahrzehnte hinweg an veränderte Anforderungen anpassen lassen – räumlich, funktional und zunehmend auch digital. Denn mit der fortschreitenden Digitalisierung steigen auch die Anforderungen an die IT-Infrastruktur im Gebäude. Ob Integration neuer ambulanter Strukturen, Umstellung auf tagesklinische Versorgung oder Reaktion auf sich ändernde Patientenströme – nur ein anpassungsfähiges Gebäude erfüllt seinen Zweck dauerhaft.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Fokus

Ein nachhaltiger Krankenhausbau muss heute auch auf ökologische Standards reagieren. Dazu zählen klimaresiliente Bauweisen, der Einsatz erneuerbarer Energien sowie die energieeffiziente Gestaltung der technischen Gebäudeausrüstung. Der Transformationsfonds fördert diese Entwicklung durch Bauinvestitionen, die auf Energieeffizienz und Ressourcenschonung ausgerichtet sind – eine wichtige Voraussetzung für eine wirtschaftliche und zukunftsfähige Krankenhausversorgung.

Der öffentliche Bau setzt bereits jetzt klare ökologische Standards – etwa durch die Solarpflicht für Neubauten oder die vorrangige Nutzung erneuerbarer Energieformen. Gallmann & Schug begleitet Planungsprozesse mit dem Ziel, eine ökologische und wirtschaftliche Balance herzustellen – für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung.

Digitalisierung und Automatisierung als Treiber

Die Digitalisierung verändert nicht nur medizinische Prozesse, sondern auch die baulichen Anforderungen an Krankenhäuser. Automatisierte Logistiksysteme, robotikgestützte Eingriffe und ein digital unterstützter Klinikalltag verlangen nach neuen Raumkonzepten, neuen Prozessabläufen und vernetzten Strukturen. Dabei entstehen Chancen zur Optimierung von Prozessen, zur Entlastung von Personal und zur Verbesserung der Versorgungsqualität. Wir unterstützen unsere Auftraggeber bei der Umsetzung dieser Anforderungen – technisch, organisatorisch und architektonisch.

Resilienz als Fundament für die Zukunft

Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie und die wachsende Bedeutung krisenfester Infrastrukturen führen zu einer Neubewertung von Robustheit im Krankenhausbau. Technische Anlagen müssen geschützt werden, Versorgungsstrukturen elastisch erweiterbar, Flächen flexibel nutzbar sein – auch unter Extrembedingungen. Gallmann & Schug begleitet Bauvorhaben mit einem klaren Blick auf Resilienz: baulich, organisatorisch und strukturell.

Beratung mit Blick auf das Ganze

Mit unserer langjährigen Erfahrung in der baulichen Beratung im Gesundheitswesen stehen wir unseren Auftraggebern als verlässlicher Partner zur Seite – von der strategischen Ausrichtung über die Planung bis zur Umsetzung. Dabei denken wir Prozesse, Technik und Architektur stets integrativ. Jede Investitionsmaßnahme, ob Neubau oder Sanierung, verstehen wir als Teil eines größeren Transformationsprozesses – hin zu einer modernen, nachhaltigen und patientenzentrierten Krankenhauslandschaft.